Derzeit stellen uns Lehrende Kontakt- und Verhaltensregeln vor immer neue Herausforderungen. Vor einigen Monaten haben sich viele von uns zum ersten Mal intensiver mit dem Online-Unterrichten beschäftigt. Jetzt gilt es, den Präsenzunterricht unter geänderten Bedingungen zu gestalten. Keine Partnerarbeit, keine Gruppenarbeit und kein Austausch von Arbeitsmaterial, so lauten die Vorgaben. Also zurück zum Frontalunterricht? Oder kann es gelingen, trotz der Hygienevorschriften interaktiv und „beweglich“ zu unterrichten? Ein paar Ideen, die den Unterricht „hygienisch auflockern“ können.

Interaktiv und beweglich bleiben

Vieles, was wir in den letzten Wochen online ausprobiert haben, hilft uns auch jetzt. Um sich zu bewegen und miteinander in Kontakt zu kommen, brauchen die Teilnehmer*innen nicht unbedingt ihren Platz zu verlassen. Ein Beispiel ist ein Kennenlern-Spiel: Die Lehrkraft oder eine*r der Lernenden stellt eine Frage an alle. Wer sich angesprochen fühlt, steht auf. Zum Beispiel: Wer morgens gern Kaffee trinkt, steht auf. Eine einfache Übung, um sich ein wenig kennenzulernen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln.

Der, die oder das? – beweglich mit Artikeln

Eine gute Übung, mit der auf jedem Niveau Artikel gelernt und geübt werden können. Die Lehrkraft liest der Reihe nach unterschiedliche Nomen vor oder die Lernenden nennen diese. Die Kursteilnehmer*innen zeigen mit vorher vereinbarten Gesten, ob diese Wörter männlich, weiblich oder neutral sind. Zum Beispiel könnten sie bei Begriffen mit femininem Artikel die rechte Hand heben, bei maskulinem die linke Hand. Bei einem neutralen gehen beide Hände hoch. Natürlich sind für noch mehr Bewegung auch andere Gesten möglich.

Akkusativ steht auf

Beweglich mit Fällen: Lehrende lesen einen Text mit Präpositionen und dem nachfolgenden Wort im Substantiv vor. Die Lernenden zeigen mit einer bestimmten Bewegung, ob das Wort im Akkusativ oder Dativ stehen muss. Man könnte zum Beispiel vereinbaren, dass man beim Akkusativ aufsteht, beim Dativ sitzen bleibt.

Interaktiv bleiben – „Tabu“ geht immer

Ein beliebtes Spiel, das sich auf jedes Sprachniveau anpassen lässt. Bei Tabu umschreibt ein Kursteilnehmer einen Begriff. Die anderen erraten ihn. Mittels App kann die Lehrkraft den jeweiligen Teilnehmer*innen einen Begriff zusenden. Die Teilnehmer*innen können sich auch untereinander Begriffe senden. Es muss übrigens nicht immer WhatsApp sein, auch wenn das die meisten nutzen. Für den Unterricht kann man sich auch auf eine andere Messenger-App einigen. Es gibt Alternativen, die mehr Datensicherheit bieten, und daher unterstützenswert sind.
Wer es lieber klassisch mag, kann Karten mit Begriffen laminieren, dann kann man sie nach dem Gebrauch desinfizieren.

Wer oder was bin ich?

Als Variante auch beliebt und niveaugerecht adaptierbar. Ein Lernender erhält einen Begriff, entweder von der Lehrkraft oder einem*r anderen Kursteilnehmer*in per Messenger-App. Die anderen Lernenden müssen mit Fragen versuchen, den Begriff herauszufinden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass der*die jeweilige Lernende nur mit ja oder nein antworten darf.

Für all diese auflockernden Spiele gilt: Sie sind kontaktlos mit Abstand und vom Platz aus möglich und eignen sich für alle Sprachniveaus.

Was haben Sie für Ideen? Wie bleiben Sie mit Ihrem Kurs interaktiv und bewegt?
Wir freuen uns über Tipps und Ideen!

 

Bleiben Sie zuversichtlich!

 


Alles ist möglich!

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