Bewegung fördert die Gehirnaktivität und beeinflusst die Gruppendynamik im Kurs positiv – so die Theorie. Beides gute Gründe, mehr Aktivität in den Unterricht einzubauen. Solche Bewegungsübungen werden von den Lernenden eher akzeptiert, wenn sie ein konkretes Lernziel dahinter erkennen können. Beispiele aus der Praxis präsentierte Referentin Stephanie Krebs auf dem Hueber-DaF-Tag Ende Mai in München – eine Auswahl:

Bewegung mit Ziel – der Staffellauf

Teilen Sie die Teilnehmer in zwei oder drei Gruppen. Jedes Team erhält einen Stift in einer Farbe. Wählen Sie ein Thema (z. B. Perfekt, Wortarten, Vokabeln zu einem bestimmten Thema) etc. und schreiben Sie dieses als Überschrift an das Whiteboard. Jede Gruppe stellt sich in einer Schlange in einem bestimmten Abstand davor auf.
Geben Sie das Startsignal: Die ersten zwei oder drei Teilnehmer laufen nach vorn und schreiben ein Wort an, laufen zurück, übergeben den Stift an den nächsten und stellen sich wieder hinten an. Nach einer bestimmten Zeit geben Sie das Schlusssignal. Für jedes passende und richtig geschriebene Wort gibt es einen Punkt. Mit dieser Übung können Sie gut Strukturen, aber auch Vokabeln zu einem bestimmten Themenfeld wiederholen.

Artikelgymnastik – der Artikel im Eck

Im Vorfeld werden bestimmte Bewegungen für die unterschiedlichen Artikel festgelegt, zum Beispiel bei „der“ auf dem rechten Bein stehen. Dann lesen Sie verschiedene Nomen vor. Je nach Artikel führen die Teilnehmer die dazugehörige Bewegung aus. Eine Alternative ist, für jede Ecke des Kursraums einen Artikel zu definieren (Singular „der, die, das“ und Plural „die“). Je nach Artikel des vorgelesenen Wortes bewegen sich die Teilnehmer/innen in die entsprechende Ecke.

Der bewegte Satz – die Satzschlange

Schreiben Sie die Wörter und Satzzeichen eines Satzes einzeln auf Karten. Lassen Sie die Teilnehmer je eine Karte ziehen. Anschließend versuchen sie – entweder gemeinsam oder dirigiert von einem Teilnehmer – sich so aufzustellen, dass ein sinnvoller Satz entsteht. Und weil es im Deutschen mehrere Varianten gibt, wechseln die Teilnehmer so lange die Plätze, bis alle Möglichkeiten durchgespielt sind.
Eine andere bewegte Möglichkeit, die Syntax der deutschen Sprache einzuüben, ist die Satzschlange: Sie schreiben „Ich“ oder ein Nomen an das Whiteboard, ein Teilnehmer kommt nach vorne und ergänzt das Verb. Dann gibt er den Stift weiter an einen anderen Teilnehmer, der ein weiteres Wort hinzufügt. Der Satz wächst so lange, bis keine Ergänzung mehr möglich ist.