Authentisch kommunizieren will jeder, der eine neue Sprache lernt. Schließlich ist das Lernen einer Sprache nicht Selbstzweck, sondern soll einem neue Möglichkeiten eröffnen. Zum Beispiel in einem anderen Land zu studieren oder zu arbeiten. Oder einfach nur, um zu reisen und sich dabei jenseits von Reiseführern ein Bild von Land und Leuten machen zu können. Digitale Medien können den Sprachunterricht hier enorm bereichern. Denn sie sind eine schier unerschöpfliche Fundgrube, was authentische Kommunikation betrifft.

Was versteht man eigentlich darunter? Von linguistischer und kultureller Authentizität spricht man dann, wenn sich Sprachunterricht an der Realität in einem Land orientiert.
Ein konkretes Beispiel: Wenn man nicht gerade Angehörige*r bestimmter Berufsgruppen wie Journalisten, Ärzte oder Juristen ist, braucht man den Konjunktiv I im Deutschen kaum. Zumindest produktiv wird man ihn nicht verwenden.
Authentisch heißt aber auch funktional, d. h. die Kommunikation hat einen konkreten Zweck. Digitale Medien bieten viele Möglichkeiten, authentische Kommunikationsprozesse anzuregen. Ein paar Beispiele:

Digitale Medien holen Gäste in den Unterricht

Mit Video-Apps wie Skype oder Facetime lassen sich einfach Gäste in den Unterricht einladen. Lehrende könnten zum Beispiel in einem Berufssprachkurs Vertreter*innen unterschiedlicher Berufe zuschalten. Im Vorfeld können die Kursteilnehmer*innen Fragen sammeln, die dann dem Gesprächspartner abwechselnd live gestellt werden.

Eine Variante: Man holt auf diese Weise Dialektsprecher in den Klassenraum, an die die Teilnehmer*innen ebenfalls Fragen richten können. Natürlich erfordert das im Vorfeld des Unterrichts Absprachen und die technische Ausrüstung auf beiden Seiten muss stimmen. Dann aber lässt sich relativ unproblematisch eine kleine Videokonferenz abhalten, die im Anschluss diskutiert werden kann.

Plattformen wie YouTube bieten die Möglichkeit, sich authentische Beiträge aus einem Land zu bestimmten Themen anzusehen und zu besprechen. Zum Beispiel Werbefilme, die viel über ein Land, Vorstellungen und Klischees aussagen können. In Deutschland lässt sich beispielsweise auf den Spuren des „Kulturguts Bier“ anhand von Werbefilmen eine Reise durch unterschiedliche Regionen antreten und anschließend etwa das Image hinterfragen, das jeweils vermittelt werden soll.

Auch Hashtags lassen sich zum Sprachenlernen nutzen. Auf der Plattform Instagram gibt es beispielsweise unter #basicgermanwords eine Gruppe, die künstlerische Fotos von deutschen Wörtern, Redewendungen und Sätzen veröffentlicht und bespricht. Im Moment finden sich etwa aktuelle Fotos mit Sätzen wie „Bitte Hygieneabstand einhalten!“ oder „Bleibt gesund!“. Auch hieraus lassen sich interessante Aufgaben entwickeln. Kursteilnehmer*innen könnten selbst Fotos beitragen oder Fotos zu bestimmten Themenfeldern suchen und im Kurs kommentieren.

 

Bleiben Sie gesund!

 


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