Adjektivdeklination: die schreckliche deutsche Sprache
Die Adjektivdeklination ist ein grammatikalisches Phänomen der deutschen Sprache, das für die meisten Deutschlernenden eine große Herausforderung ist. Mark Twain beschreibt sie in seinem Essay Die schreckliche deutsche Sprache von 1880 so: „Wenn einem Deutschen ein Adjektiv in die Finger fällt, dekliniert und dekliniert er es, bis aller gesunde Menschenverstand herausdekliniert ist.“
Die Adjektivdeklination folgt durchaus einer Struktur. Es hilft, sie zu verstehen. Aber die Adjektivdeklination bleibt trotzdem kompliziert. Wie so oft braucht es viel Übung, um eine gewisse Routine zu entwickeln. Und weil die Adjektivdeklination gern einmal in Vergessenheit gerät, kann man spielerische Wiederholungen auf allen Niveaustufen in den Unterricht einbauen.
Adjektivdeklination üben – Beispiele
Lücken füllen
Ein Klassiker und gerne auch in Übungsgrammatiken verwendet sind Lückentexte. Die Lernenden setzen ein vorgegebenes Adjektiv mit der richtigen Endung vor ein bestimmtes Substantiv. Anspruchsvoller wird die Übung, wenn sie aus einem Pool an Adjektiven auswählen können – eine Kombination aus Grammatik- und Vokabeltraining. Oder das Adjektiv gleichzeitig mit dem passenden bestimmten oder unbestimmten Artikel kombiniert werden soll.
Lückentexte sind auch deshalb so praktisch, weil sie für alle Niveaustufen und Themenbereiche angepasst werden können. Lehrende können aus authentischem Textmaterial, beispielsweise aus Onlinezeitschriften, selbst solche Texte erstellen und damit sehr speziell auch bestimmte Inhalte fokussieren.
Menschen und mehr beschreiben
Eine wirkungsvolle mündliche Übung zur Adjektivdeklination ist zum Beispiel die Beschreibung anderer Kursteilnehmer. Sie lässt sich auch gut mit einer spielerischen Aktivität zum Kennenlernen kombinieren. Beispielsweise beschreibt ein Kursteilnehmer einen anderen und die restlichen Teilnehmer müssen raten, wer gemeint ist. („Sie hat braune Haare, trägt gern blaue Schuhe und heute eine rote Bluse, isst gern Süßspeisen etc.“)
Das gleiche Prinzip lässt sich auch auf viele andere Dinge übertragen. Zum Beispiel können die Kursteilnehmer Gegenstände aus einem bestimmten Themenbereich umschreiben wie Möbel oder Kleider.
Geschichten erzählen
Eine Übung zur Adjektivdeklination, die sich schriftlich umsetzen lässt: Der Lehrende gibt den Kursteilnehmern eine bestimmte Anzahl von Adjektiven. Aufgabe ist es, eine kleine Geschichte zu schreiben, in der alle Adjektive vorkommen. Dabei können Lehrende ein bestimmtes Thema vorgeben werden oder die Lernenden erfinden völlig frei.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Üben der schrecklichen deutschen Adjektivdeklination!
Deutsch üben – Adjektive
Mit deutsch üben – Adjektive lernen sowohl Deutschlerner als auch deutsche Muttersprachler die korrekte und sichere Anwendung der Adjektive in Wort und Schrift (Übungen zur Adjektivdeklination, zur attributiven, prädikativen und adverbialen Verwendung von Adjektiven, zur Komparation sowie zur Wortbildung, Komposition und Nominalisierung).
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Unsere Autorin
Ariane Suckfüll arbeitet als DaF/DaZ-Dozentin, Journalistin und Prüferin. Als Lehrerin hat sie schon auf allen Niveaustufen unterrichtet. In letzter Zeit war sie vor allem in der Flüchtlingshilfe aktiv. Als Journalistin war sie viele Jahre für verschiedene, auch internationale Fachzeitschriften tätig und oft im Ausland unterwegs. Für den Blog Unterrichtspraxis DaF/DaZ verbindet sie Erfahrungen aus beiden Bereichen.